Sprachkommunikation im Krisenfall: Stromversorgungsstörung bei den Stadtwerken Schwerte zeigt, was in Ausnahmensituationen zählt

01. September 2023

Ein Beitrag in Zusammenarbeit mit Sebastian Kirchmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerte GmbH.

Ohne Strom keine Kommunikation, ohne Kommunikation kein Strom – die Logik bei einer Stromunterbrechung ist einfach und problematisch. Der Ausfall der öffentlichen Festnetz- und Mobilfunknetze bei einer großflächigen Stromversorgungsstörung erschwert die zeitkritische Koordination für das Aufrechterhalten kritischer Infrastrukturen und das Wiederanfahren der Stromversorgung. So auch im Jahr 2021, als die Stadtwerke Schwerte den bisher größten Stromausfall der Stadtgeschichte bewältigen mussten.
 

Dessen Überwindung gelang trotz der widrigen Umstände gut, was vor allem dem persönlichen Engagement aller Beteiligten zu verdanken ist. Dass der Ausfall der Sprachtelefonie für das Krisenmanagement zumindest teilweise kompensiert werden konnte, ist dem konzertierten Vorgehen im Notfallmodus zu verdanken, aber auch ein Beleg dafür, wie wichtig eine ausfallsichere Kommunikationstechnologie für Betreiber kritischer Infrastrukturen ist.

Außergewöhnliche Ereignisse können gravierende Folgen für kritische Infrastrukturen haben und so die Versorgungssicherheit gefährden. Speziell in den hochkomplexen Energiesystemen mit ihren vielen Anlagen und Akteuren lassen sich physische oder technische Risiken minimieren, aber niemals ganz ausschließen. In Schwerte führte im Februar 2021 ein Kabelbrand in einer Umschaltanlage zu einem Stromausfall in weiten Teilen des Stadtgebiets und damit auch zum Erliegen der Kommunikationskanäle, die aber für das Wiederhochfahren dringend benötigt wurden. Der großflächige Ausfall von Festnetztelefonie und Mobilfunk erschwerte die Koordination aller Akteure bei dem Wiederherstellen der Stromversorgung nach der Brandbekämpfung.

Trotz der schwierigen Bedingungen konnten bereits ab 14:00 Uhr am selben Tag in vielen Stadtteilen die Haushalte wiederversorgt werden, gegen 18:00 Uhr war die Stromversorgungsstörung überwunden und die vollständige Versorgung in Schwerte wiederhergestellt. Möglich wurde dies auch dadurch, dass anfangs, zunächst für den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Unternehmen und Organisationen Boten eingesetzt wurden. Das ist ein ausgesprochen zuverlässiger, aber nicht unbedingt der schnellste Kommunikationskanal und im Rückblick auch nur in kleineren Gebieten umsetzbar. Weiterhin konnte anschließend auch auf Satellitentelefone zurückgegriffen werden, deren Einsatz grundsätzlich aber unter anderem von den topologischen Gegebenheiten abhängig ist. Wenn Gebäude, Berge oder Wälder die Sicht zum Satelliten versperren, kann keine Verbindung aufgebaut werden. Aus technologischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Sicht stellt nur LTE450 als Kommunikationsnetz – auch für Sprachverbindungen – die einzige und bundesweit zur Verfügung stehende Lösung dar, so eine der wesentlichen Erkenntnisse aus diesem prägenden Ereignis. 

Auch deswegen setzen sich die Stadtwerke Schwerte als Kommanditist der Versorger-Allianz 450 mit weiteren, mehr als 60 Unternehmen der Energiebranche sowie der Wasserver- und -entsorgung, für den Aufbau des 450-MHz-Funknetzes ein. Denn der Stromausfall in Schwerte hat – auch wenn die Stadtwerke Schwerte ihn gut überwinden konnten – gezeigt, wie zwingend notwendig eine hochverfügbare und ausfallsichere Kommunikation für Betreiber kritischer Infrastrukturen ist.

Über die Stadtwerke Schwerte

Die Stadtwerke Schwerte sind der regionale Energieversorger und Treiber der Nachhaltigkeitswende in und für Schwerte. Neben den Sparten Strom, Gas, Wasser und Wärme gehören auch Entsorgungsleistungen, der Straßenbau, die Errichtung von Ingenieurbauwerken, der Hochwasserschutz und der Betrieb des Stadtbades zum Portfolio. Mit dem Betrieb eines hochmodernen Glasfasernetzes, der Integration der Elektromobilität in die Energiesysteme, der Entwicklung von energetisch anspruchsvollen Quartieren und dem weiteren Ausbau einer digitalen Infrastruktur sind die Stadtwerke darüber hinaus maßgeblicher Treiber der Smart City Schwerte.

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Sebastian Kirchmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerte GmbH