Kommunikation in der Krise: Was wir von der Hochwasserkatastrophe lernen können

Ein Beitrag von Maik Jansen, e-regio GmbH & Co. KG

Die Bilder von der Flutkatastrophe 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden wohl immer im kollektiven Gedächtnis bleiben und daran erinnern, wie real die Risiken solcher Naturereignisse für unser Leben und unsere Infrastrukturen sind. Wie fatal die Folgen tatsächlich waren, können aber wohl nur die wirklich beurteilen, die zu dieser Zeit vor Ort waren.

Als regionaler Energie- und Wasserversorger sah sich e-regio damals mit einem fatalen Domino-Effekt konfrontiert. Durch massive Zerstörungen an Leitungen, Gebäuden und Einrichtungen wurde aus der Hochwasserkatastrophe in kürzester Zeit auch eine Krise der Gas-, Wasser- und Stromversorgung und vor allem auch der Kommunikationsnetze. Schnelles Handeln war gefragt, um das Gefahrenpotenzial und die Schäden – soweit möglich – zu begrenzen sowie die Versorgungssicherheit bestmöglich wiederherzustellen. Dabei stellte der weitgehende Ausfall der Kommunikationsinfrastruktur eine erhebliche Hürde dar.

Im gesamten Hochwassergebiet kam es zur Unterbrechung von Festnetztelefonie und Internet. Die Mobilfunkversorgung war stark beeinträchtigt. In einigen Regionen kam es zu Totalausfällen, so dass die Kommunikation mit dem Außendienst oder den Notfallstäben der Feuerwehr unmöglich war. Der eigens vorgehaltene Betriebsfunk stand ebenfalls nur teilweise zur Verfügung. In der Folge konnten unter anderem Warnmeldungen nur verzögert übermittelt werden, die Steuerung der Mitarbeiter zu den Entstörungsstellen war erheblich erschwert, Schaltgespräche konnten nur persönlich vor Ort geführt werden. Die Liste ließe sich verlängern, deutlich wird aber: Mit der Kommunikation kamen die Aktivitäten aller Beteiligten teilweise zum Erliegen. In der Bevölkerung und innerhalb der Belegschaft kam es durch die notgedrungen unzureichende Kommunikation zu Verunsicherung und Ängsten, die durch Fake-News zum Zustand der Talsperren noch verstärkt wurden. 

Der Blick nach vorne: Infrastruktur hochwasser-resilient aufbauen
 

In einem Kraftakt ist es e-regio trotz der katastrophalen Umstände gelungen, die Versorgung schnell wiederherzustellen. Nun heißt es, den Blick nach vorne zu richten. Die Erfahrungen aus der Unwetterkatastrophe fließen in den Wiederaufbau ein, um die Infrastruktur in der Region für künftige Hochwasser noch widerstandsfähiger zu gestalten. Hauptversorgungsleitungen werden außerhalb der neu definierten Gefährdungsbereiche verlegt, Transformatorenstationen an höher gelegenen Standorten neu errichtet und keine Leitungen mehr an Brücken angebracht, Strom-Hausanschlüsse in Gefährdungsgebieten höher montiert.

Das, was e-regio in Eigenverantwortung unternehmen kann, wird unternommen. Der Aufbau einer krisenfesten Kommunikationsinfrastruktur aber ist eine gemeinsame Aufgabe im Schulterschluss mit 450connect. Die wichtigsten Anforderungen dazu hat uns die Unwetterkatastrophe 2021 ins Lastenheft diktiert: Ausfallsichere Versorgung für 72 Stunden, von konventionellen Netzwerken unabhängige Funktionalität, sichere Verbindung zu öffentlichen Stellen und Netzbetreibern sowie eine ISMS (Information Security Management System) zertifizierte Infrastruktur der Feldebene. Ein ambitioniertes Ziel, das mit dem bundesweiten Aufbau des 450MHz-Funknetzes derzeit realisiert wird.

Über e-regio

e-regio ist ein moderner Energieversorger, der in 19 Kommunen nachhaltige Lösungen rund um Strom, Gas und Wasser anbietet. Dabei setzt e-regio auf Erneuerbare Energien und ermöglicht Haushalten, Unternehmen und Kommunen mit innovativen Technologien und Produkten die Klimawende aktiv mitzugestalten. Das Portfolio umfasst zudem vielfältige Dienstleistungen und Beratung zu Elektromobilität, Erdgasmobilität, Photovoltaik und individuellen Wärmelösungen. In der Region zwischen Rhein und Eifel verwurzelt, blickt e-regio auf mehr als 80 Jahre Erfahrung in der Gas- und Stromversorgung zurück. Über das Tochterunternehmen LogoEnergie bietet e-regio auch bundesweit Erdgas und Strom an.