LTE450-Passivradar: Vorteile auf „Drone Day 2024“ präsentiert

16. Juli 2024
Schützenswert: Kritische Infrastrukturen müssen unbedingt und jederzeit vor Angriffen durch Drohnen geschützt werdenFoto: istock

Frühzeitige Detektion von Drohnenangriffen auf kritische Infrastrukturen möglich mit 450-MHz-Funkfrequenz / Energie- und Kosteneffizienz sowie weitere Vorteile beim Einsatz des LTE450-Passivradars für Betreiber kritischer Infrastrukturen / Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten des 450-MHz-Funknetzes

Zusammen mit einem Forschungsteam für ITTransformation, Kritische Infrastrukturen und IT-Sicherheit beim Bundesverband Deutscher Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) hat 450connect-Geschäftsführer Frederik Giessing auf dem „Drone Day 2024“ die Ergebnisse eines Gemeinschafts-Projekts zum LTE450-Passivradar für die frühzeitige Drohnendetektion vorgestellt. Die Veranstaltung rund um das Thema Drohnen fand am 4. Juni in Berlin statt und wurde vom BDEW zusammen mit der New Space Initiative des Bundesverbandes Deutscher Industrie (BDI) ausgerichtet.

Die Ergebnisse des Projekts zeigen unter anderem, dass das 450-MHz-Funknetz neben den bekannten Anwendungsfällen wie Smart Grid und Smart Meter sowie Sprachkommunikation auch bei der frühzeitigen Drohnenerkennung genutzt werden kann und für diesen Anwendungsfall zahlreiche Vorteile hat.

Drohnentechnologien bieten bekanntermaßen sowohl Chancen als auch Risiken für Betreiber kritischer Infrastrukturen. So setzen Unternehmen aus der Energiewirtschaft beispielsweise schon jetzt regelmäßig Drohnen bei der Planung und Inspektion ihrer Infrastruktur ein. Die Tendenz hierfür ist im Hinblick auf die zunehmende Dezentralisierung der Energieerzeugung und die fortschreitende Automatisierung steigend. Gleichzeitig sind Drohnen eine ernstzunehmende Gefährdung für kritische Infrastrukturen. Denn sie können für Sabotageangriffe und zur feindlichen Informationsbeschaffung genutzt werden und stellen daher ein erhebliches Risiko für kritische Infrastrukturen dar.

Der Bedarf von Betreibern kritischer Infrastrukturen an einer Drohnentechnologie, die gleichzeitig energie- und kosteneffizient ist sowie keine Wechselwirkung mit anderen Technologien im elektromagnetischen Spektrum verursachen darf, ist also groß. Und sie muss geeignet sein, autonome Drohnen, die keine eigenen Signale aussenden, orten zu können. Denn diese sind deutlich schwieriger aufzuklären. Dafür übliche Techniken beruhen auf Sensoren wie Radar, Lidar oder hochauflösenden Kameras.

In experimentellen Tests des BDEW- und FKIE-Forschungsteam konnte nachgewiesen werden, dass sich zur Detektion von passiven Drohnen als alternativer und kostengünstiger Sensor ein passives Radar-System insbesondere dann anbietet, wenn das LTE450-Funknetz als Beleuchter benutzt wird. Die Experimente zeigten, dass die eingesetzte Drohne mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis zu einer Reichweite von 1.500 Metern detektiert werden konnte.

„Im Vergleich zu anderen Quellen bietet unser 450-MHz-Funknetz den Vorteil, dass es auf die Bedarfe kritischer Infrastrukturen zugeschnitten ist, langfristig verfügbar sein wird und zudem schwarzfallfest und somit besonders robust ist. Mit den Testergebnissen sind wir daher mehr als zufrieden und freuen uns auf die Fortsetzung der gemeinsamen Projekt-Zusammenarbeit mit BDEW und FKIE zum Thema LTE450-Passivradar zur Drohnendetektion“, so Geschäftsführer Frederik Giessing.